Spuren jüdischen Glaubens
Rees war, aufgrund seiner unmittelbaren Rheinlage, im Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz. Viele Juden Mitte des 14. Jahrhunderts waren Juden als Handelsleute und im Bankgewerbe tätig. Mitte des 19. Jahrhunderts lebten etwa 150 Juden in der Stadt. Die in dieser Zeit erbaute Synagoge mit Gemeindezentrum, sakralen Räumen und einer Schule in der Oberstadt fiel am 10. November 1938 der Programnacht zum Opfer, die sakralen Gegenstände wurden entwendet oder vernichtet. Ein Bombenangriff machte das Gebäude schließlich dem Erdboden gleich.
Der Raum „Jüdische Traditionen" im Städtischen Koenraad Bosman Museum, der seit Anfang 2014 der Öffentlichkeit zugänglich ist, erinnert mit Fundstücken und Fragmenten, die von Gemeindemitgliedern vor der Vernichtung bewahrt werden konnten, an die ehemalige Synagoge. Darunter befinden sich ein Thorafragment und Gebetsbücher. Darüber hinaus sind zahlreiche Exponate, die das Leben einer jüdischen Gemeinde dokumentieren, zu sehen.